Zeit schlägt Wunden und Zeit heilt Wunden – der Gesandtenfriedhof beweist beides! Unübersehbar sind die Wunden der Verwitterung an den bis zu 350 Jahre alten Barockdenkmälern. Die Zeit kann aber auch heilen. Den Zeit brauchen die weißen Kompressen, die an vielen Stellen der Grabmäler aufgebracht sind. Auf Grünsandstein und Donaukalkstein dienen mit Chemikalien getränkte Zellstoffkompressen, sogenannte „Ionentauscher“, der Reduzierung der Schadsalze im Stein. Diese Kompressen werden besonders bei detailreichen Ornamenten und fragilen Untergründen verwendet. Ähnlich funktionieren Bentonit-Kompressen, die jedoch nur bei hoher Steinfestigkeit und „einfachen“, unverzierten Flächen verwendet werden. Nach mehreren Tagen können die eingetrockneten Kompressen wieder abgenommen werden. Die Ornamente treten nach diesem „Peeling“ wesentlich differenzierter hervor und sind danach für weitere Restaurierungsschritte bereit.
Schönheitsmasken und Peeling
20.05.2023