CHRISTOPH VON SCHRADER
Person
Christoph von Schrader
* 26.01.1642 in Helmstedt, getauft am 02.02.1642, Vater: Christoph Schrader, Professor der Beredsamkeit in Helmstedt
∞ 1680 mit Gesa Catharina Bruhn
+ 02.09.1713 in Waidhofen (Lkr. Neuburg-Schrobenhausen)
begr. 04.09.1713
Fürstlich Braunschweig-Cellischer Hof- und Kanzleirat, Kurfürstlich Braunschweig-Lüneburgischer Geheimer Legationsrat, 19.05.1708 Reichsadel zusammen mit Kilian Schrader
Ehefrau
Gesa Catharina Bruhn (Brun, Brunia, Brunya, Braun, Braunin)
* 26./31.09.1652
∞ 1680 mit Christoph Schrader
+ 04.07.1702 in Regensburg
begr. 07.07.1702
Laufbahn des Ehemanns
Schule in Helmstedt, 1649 Studium in Helmstedt und 1659 in Altdorf, Dr. jur.
1680 Regierungsrat in Stade
1682 Braunschweig-Lüneburgischer Hof-, Kanzlei und Legationsrat
1686 als Gesandter zum Kaiser nach Wien
1711 (Sekundar-)Gesandter zur Wahl Kaiser Karls VI. in Frankfurt/Main
1712 (Geheimer) Legationsrat
1713 Geheimrat
Tätigkeit beim Reichstag
1689-1692 für Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel als Gesandter
1689-1705 für Braunschweig-Lüneburg-Celle als Gesandter
1693 (erneut legitimiert 1706 und 1709)-1713 für Braunschweig-Lüneburg-Calenberg als Abgesandter
1693-1697 für Osnabrück als Komitialgesandter
1697-1703 für Braunschweig-Wolfenbüttel
1697-1703 für Hessen-Kassel als Abgesandter, Gesandter ad interim
1702-1713 für Mecklenburg-Strelitz wegen des Fürstentums Ratzeburg
1706-1713 wegen der Grafschaft Spiegelberg, wegen (Braunschweig-)Grubenhagen, für die Grafschaften Hoya und Diepholz, für die Grafschaft Barby
1706-1713 für Mindelheim wegen des Herzogs von Marlborough (John Churchill, 1. Duke of Marlborough wurde nach seinem Sieg in der Schlacht von Höchstädt am 13.08.1704 mit der zum Fürstentum erhobenen Herrschaft Mindelheim zum Reichsfürsten und erhielt damit Sitz und Stimme im Fürstenkollegium des Reichstags. Das Fürstentum erlosch 1714 mit der Restitution des Kurfürsten von Bayern.)
1710-1713 für Kur-Braunschweig als Gesandter mit Stimme im Kurfürstenkollegium
Inschrift
D(eo) O(ptimo) M(aximo) S(acrum) / Memoriaeque / Illustris Viri / Christophori de Schrader / qui nat(us) Helmstad(ii) Saxon(iae) XXVI Jan(uario) MDCXLII / Seren(issimo) Duci Brun(s)v(ico) Luneb(urgensi) / Georgio Wilhelmo / Et Seren(issimo) ac Potentissimo Electori Brunsv(ico) Luneb(urgensi) / Nunc Regi Magnae Britanniae / Georgio / A Consiliis aulae regiminis et dein Sanctioribus / Legatione / ad Caesarem Leopoldum A(nno) MDCLXXXI / ad Imp(erii) Comitia inde ab A(nno) MDCLXXXIX / et secundus primi ordinis / in augustiss(imi) Imperat(oris) Caroli VI electione / egregie functus / verae pietatis sine fuco Cultor / In tractatione negotiorum et omnia vita / Prudens, solidus, sincerus, felix gratiosus / cum Comitia ob pestem hic grassari coeptam / August(am) Videl(icorum) concederent / In via et vico Bavar(ico) Weithofia / animo dudum ante ad iter immortalitatis expedito / d(ie) II. Septemb(ris) MDCCXIII / Apoplexia beate obiit / Aulae Rei publicae suis et bonis omnibus / magno sui desiderio relicto / exuviae reduces / ab inclyta hac civitate / quae Vivum valde amabat mortuum non minus luget / sine mora lubenterq(ue) receptae / Hic iuxta Coniugem eius alteram rxoptatiss(imam) / Gesam Cathar(inam) Brunyiam conditae sunt / Patri opt(imo) / Filius unicus et Filiae V / Monum(entum) h(oc) / cum lacr(imis) pos(uerunt).
Übersetzung
Gott dem Besten Größten heilig und dem Gedächtnis des hochwohlgeborenen Mannes Christoph von Schrader, der geboren in Helmstedt in Sachsen am 26. Januar 1642, dem Durchlauchtigsten Herzog von Braunschweig-Lüneburg Georg Wilhem, und dem Durchlauchtigsten und Mächtigsten Kurfürsten von Braunschweig-Lüneburg, jetzt König von Großbritannien Hof- und Regierungsrat und danach Geheimrat (war), der die Gesandschaft zu Kaiser Leopold im Jahr 1681 und ebenso die zum Reichstag von da an ab dem Jahr 1689 und als zweiter des Ersten Ranges die bei der erhabensten Wahl Karls VI. zum Kaiser hervorragend geleitet (hat), ein Pfleger wahrer Frömmigkeit ohne Verstellung, in der Führung der Geschäfte und im ganzen Leben klug, gediegen, rechtschaffen, ehrlich, glücklich, beliebt. Als der Reichstag wegen der Pest, die sich hier zu verbreiten begonnen hatte, nach Augsburg auswich, ist er auf dem Weg und im bayerischen Dorf Weithof (heute: Waidhofen, Lkr. Neuburg-Schrobenhausen), nachdem die Seele längst vorher auf dem Weg in die Unsterblichkeit vorbereitet war, am 2. September 1713 durch einen Schlaganfall glücklich verschieden, wobei dem Hof, dem Staat, den Seinen und allen Guten große Sehnsucht nach ihm zurückgelassen ist. Die zurückkommenden sterblichen Überreste sind von dieser berühmten Stadt, die den Lebenden sehr liebte, und den Toten nicht weniger betrauert, ohne Verzug und gern aufgenommen worden und hier neben seiner zweiten überaus erwünschten Gattin Gesa Catharina Bruyn bestattet worden. Dem besten Vater haben der einzige Sohn und fünf Töchter dieses Grabmal mit Tränen gesetzt.
Quellen
Albrecht Klose, Klaus-Peter Rueß, Die Grabinschriften auf dem Gesandtenfriedhof in Regensburg (Regensburger Studien 22), hg. vom Archiv der Stadt Regensburg, Regensburg 2015, ISBN 978-3-943222-13-5
„Schrader, Christoph von“, in: Hessische Biografie https://www.lagis-hessen.de/