CONRAD ASCAN VON MARENHOLZ
Person
Conrad Ascan Freiherr von Marenholz (Curt Ascan, Curt Asche von Marenhol(t)z)
* 25.10.1619 bei Braunschweig
+ 29.10.1674 in Regensburg
begr. 05.02.1675 (Umbettung in fertiggestelltes Grabmal?)
Geheimer Rat und Gesandter des Kurfürstentums Brandenburg, Präsident der Regierung des Fürstentums Halberstadt und Kammerherr, Hauptmann zu Gatersleben und Krottdorf, Erbherr zu Nienhagen, Silda, Döhren, Dieckhorst und Warxbüttel
Berufliche Laufbahn
Als Gesandter von Brandenburg-Preußen
1660 nach Dänemark
1662 nach Sayoyen wegen Titulatur und Präzedenz
1671 zum Bistum Straßburg, nach Pfalz-Neuburg, nach Bayern zum Kurfürstentum Köln, nach Mecklenburg-Schwerin
1672 zum Kurfürstentum Mainz
1673 zum Kaiser nach Wien
Tätigkeit beim Reichstag
1662-1674 Komitialgesandter (Bevollmächtigter) für Kur-Brandenburg und Halberstadt
Inschrift
(je links und rechts vom Standbild; heute unleserlich)
Hic / Perillustris / et / Generossisimus / D(ominus) / Conradus / Ascanius / Baro / de / Marenholz olim / Serenissimi / Electoris / Brandenburgici / Consiliarius / Intimus / et / Praeses / in / Principatu / Halberstadiensi Legatus / ad / Praesentia / Imperii Comita / Dominus / in / Nienhagen / Dickhorst / Sylla / Wachtschitel / et / Dohren / Haereditarius / qui / ob authenti(cae) nobilitatis / Splendorem / variae fortunae dona / eximias virtutes / morum civilitatem
a / Principibus Viris / aestimatus / Amicis et paribus / cultus / Inferioribus / venerabilis / Nomini /gravis / aquuus et charus / atq(ue) / ad mortem / usq(ue) / antequam nemo beatus / constante foelicitate / gavisus fuit / desiderio sui omnibus / derelicto / Terra(e) / depositum suum / reddidit Anno MDCLXXIV / aetatis LV. / quiescat / placide in pace / mortuus / ipse / in vita pacificus / nec turbe(tur) a quoquam / cinerum quies / Eius / qui Publicae Rei / aut / private domus / Tranquilitatis / Turbator / numquam existit / anima / in aeternum bene / fit / Haeredes posuerunt
Übersetzung
Hier (ruht) der hochwohlgeborene und hochedle Herr Konrad Ascanius Baron von Marenholz, einst Geheimrat des durchlauchtigsten Kurfürsten von Brandenburg und Präsident im Fürstentum Halberstadt, Gesandter zum annoch währenden Reichstag, Erbherr in Nienhagen, Dickhorst, Sylla, Wachtschitel und Dohren, der wegen der Gaben echten Adels, der Gaben verschiedener Glücksfälle, herausragender Tugenden, gepflegter Umgangsformen (und) Leutseligkeit
von Fürsten geschätzt, von den Freunden und Gleichgestellten aufgesucht, für die Rangniedrigeren verehrungswürdig war, der entsprechend dem Namen würdevoll, ausgeglichen und liebenswert (war) und bis zum Tod, (obwohl) vorher niemand glücklich ist, sich an beständigem Glück erfreut hat. Während die Sehnsucht nach ihm allen zurückgeblieben ist, hat er seinen Leib der Erde zurückgegeben im Jahre 1674 im 55. Lebensjahre. Möge er selbst als Toter angenehm in Frieden ruhen, der selbst im Leben friedfertig war, und möge nicht von irgendjemand die Ruhe seiner Asche gestört werden, der niemals als Störer der Ruhe des Staates oder seines eigenen Hauses auftrat. Der Seele geht es gut in Ewigkeit. Die Erben haben (das Grabmal) gesetzt.
Weitere Informationen
Als Alleinerbe des beträchtlichen Vermögens ließ der Neffe Ascan Christoph von Marenholz das Epitaph errichten.
Die flache, schmuck- und strukturlose Grabplatte liegt unmittelbar vor dem Epitaph, über der bis zur Oberfläche gemauerten Gruft. Sie hatte keine Inschrift, sondern diente zur Befestigung einer großen Metallplatte mit der heute verlorenen Inschrift: „Frei-Herr v Marenholz.“ Die Metallplatte ist bereits auf einem Foto von ca. 1914 nicht mehr vorhanden, nur noch die vier Befestigungsstellen sind zu erkennen.
Quelle
Albrecht Klose, Klaus-Peter Rueß, Die Grabinschriften auf dem Gesandtenfriedhof in Regensburg (Regensburger Studien 22), hg. vom Archiv der Stadt Regensburg, Regensburg 2015, ISBN 978-3-943222-13-5